Pilotsanierungen

Im Sommer und Herbst 2016 wurden insgesamt zwei Pilotsanierungen durchgeführt. Die Pilotprojekte hatten zum Ziel, bei realen Sanierungen die geplante Prozedur und deren Umsetzung zu überprüfen, Erfahrungen zu sammeln und wo nötig, für künftige Sanierungen Optimierungen vorzunehmen.

Südlich des Sportplatzes Mühleye wurde durch die Gemeinde Visp der Eingangsbereich zum Wohngebiet Visp West neu gestaltet. Die diesbezüglich betroffenen Parzellen waren teilweise mit Quecksilber bis zu 30 mg Hg/kg belastet und wurden im Rahmen eines Pilotprojekts saniert. Die Sanierungskosten beliefen sich auf rund CHF 165‘000.-, Lonza hat diese unpräjudiziell vorfinanziert.

Während zwei Tagen im Juli 2016 wurde bei der Sanierung der kontaminierte Boden abgetragen und fachgerecht entsorgt. Die sanierten Teilflächen, die nicht überbaut werden, wurden mit sauberem Boden aufgefüllt. Die restlichen sanierten Flächen wurden der Gemeinde Visp für ihr Bauprojekt übergeben. Parallel dazu führten Lonza und die unabhängigen Experten der Uni Basel Quecksilbermessungen in der Luft durch. Die «Dienststelle für Umwelt» des Kantons Wallis (DUW) beaufsichtigte die Sanierung und Entsorgung des belasteten Bodens sowie das Erreichen der festgelegten Sanierungsziele. Bei der Pilotsanierung in Visp wurden 600 t belastetes Material abgetragen und fachgerecht entsorgt. Gesamthaft wurden dadurch rund 4 kg Quecksilber entfernt. Nach der Sanierung betrugen die Restbelastungen < 0.5 mg Hg/kg, d.h. die Flächen des Projektperimeters wurden totaldekontaminiert. Die Quecksilbermessungen durch die Uni Basel ergaben Hg-Luftkonzentrationen von durchschnittlich 2 bis 4 ng/m3 mit kurzzeitigen Maximalkonzentrationen von 8 ng/m3, was niedrigen resp. üblichen gemessenen Werten in anderen Gebieten entspricht (WHO-Guideline Value: 1‘000 ng/m3; US EPA Reference Concentration: 300 ng/m3). 

Messeinrichtung Messstation
Messeinrichtung für die Quecksilbermessungen in der Luft

Nach dem Pilotprojekt südlich des Sportplatzes Mühleye hat Lonza eine weitere Pilotsanierung beim Fussballfeld Moos in Raron realisiert. Die durchgeführten Boden- und Untergrunduntersuchungen zeigten, dass bei vier Teilflächen ein Sanierungsbedarf mit Belastungen von bis zu 76 mg Hg/kg bestand. Aushubtiefen von lokal mehr als einem Meter waren notwendig. Auf anderen Teilflächen konnten Belastungen zwischen 0.5 und 2 mg Hg/kg ausfindig gemacht werden. Diese Teilflächen gelten als belastet, es besteht jedoch kein Sanierungsbedarf.

Die Grundeigentümerin (Burgergemeinde Raron) hat entschieden, keine Dekontamination über die gesetzlichen Sanierungswerte hinaus durchzuführen. Im Oktober und November 2016 wurden somit die gesetzlichen Sanierungsmassnahmen auf den sanierungsbedürftigen Teilflächen durchgeführt. Die Sanierungsarbeiten auf den 4‘100 m2 grossen Teilflächen sind  im November-Dezember 2016 durchgeführt worden. Der Platz sollte im Frühling 2018 wieder bespielbar sein. Die Parzelle wird jedoch im Kataster der belasteten Standorte eingetragen bleiben. Lonza finanzierte auch bei dieser Parzelle die technischen Untersuchungen und gesetzlichen Sanierungsmassnahmen in der Höhe von rund CHF 900‘000.- unpräjudiziell vor. Bei der Pilotsanierung in Raron wurden während 6 Wochen 4‘600 t belastetes Material abgetragen und fachgerecht entsorgt. Gesamthaft wurden dabei rund 25 kg Quecksilber entfernt. Während der Pilotsanierung durchgeführte Staubmessungen und die Bestimmung der Quecksilberkonzentration im Staub (Passivsammler) zeigten unbedenkliche Ergebnisse.

sanierte Boden