1928
entsumpften die Gemeinden Visp, Raron und Niedergesteln die Rhone-Ebene
Visp-Raron und bauten den Grossgrundkanal als Entwässerungskanal. 1931 bekam die Lonza einen Anschluss an den
Grossgrundkanal samt der Erlaubnis für die Einleitung von Abwässern aus dem
Werk Visp. Diese wurden damals noch nicht gereinigt. Deponien für die
Entsorgung chemischer Stoffe waren noch nicht üblich.
Bis in die 70er Jahre gelangte ein Teil des bei der Lonza eingesetzten
Quecksilbers über das Abwasser in den Grossgrundkanal und sammelte sich dort
teilweise in den Sedimenten. Die Abwasserreinigungsanlage
(ARA) in Visp, die 1976 den Betrieb aufnahm, konnte das im Abwasser enthaltene
Quecksilber nicht vollständig entfernen. Innerhalb der Lonza wurden jedoch seit
dieser Zeit vermehrte Anstrengungen unternommen und Verfahrensverbesserungen
eingeführt, die die Menge des Abwassers einerseits verminderten sowie
andererseits die Qualität desselben bedeutend verbesserten.
Seit der Inbetriebnahme des
GGK’s füllte sich dieser kontinuierlich mit Sedimenten. Um den Durchfluss zu
sichern, wurden von 1930 bis in die 90er Jahre Sedimente periodisch aus dem
Kanal ausgebaggert und in unmittelbarer Nähe desselben sowie auf Drittparzellen
abgelagert. Das ausgehobene Material wurde sowohl zur
Düngung als auch als Füllmaterial in den umliegenden Feldern und Gärten
genutzt. Beim Aushub und der Verteilung des Materials waren Dritte beteiligt.
Der Kanalunterhalt ausserhalb des Werkgeländes der Lonza und damit verbunden
auch der Umgang mit den ausgebaggerten Sedimenten erfolgten in der
Verantwortung des Kantons und der Gemeinden Visp, Raron und Niedergesteln.
Abbildung:
Schematische
Darstellung des GGK.
Spätestens seit den frühen
70-er Jahren war die Belastung des Grossgrundkanals mit Quecksilber öffentlich
bekannt, nachdem dieses im Abwasser auf einfache Weise analysiert und bis in den Genfer See nachgewiesen werden
konnte. Die Belastungen von einzelnen Flächen ausserhalb des Kanals, wie es
sich bei den Untersuchungen im Zusammenhang mit dem A9-Autobahn-Projekt
herausstellte, waren bis zu diesem Zeitpunkt nicht bekannt.
Im Rahmen eines Sanierungsprojektes
wurden die betroffenen Parzellen nun ermittelt. Diese werden jetzt Schritt für
Schritt saniert.